Die „nachvollziehbaren“ Wurzeln der Katins liegen in Ostpreußen. Anhand der mir zugänglichen Unterlagen war es möglich, eine räumliche Zuordnung der Katins über das 18. Jahrhundert anhand einer Landkarte zuzuordnen. Als Siedler mit später starken Ansammlungen des Familiennamens wurden sie im Kreisgebiet Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen ansässig.

Karteausschnitt Keis Interburg
Zur Abstammung unserer Vorfahren kann man nur mutmaßen. Wer sich mit der Geschichte Ostpreußens und deren Besiedlung befasst kann herausfinden, dass Ostpreußen in den vergangenen Jahrhunderten nur verhältnismäßig wenig besiedelt war (um 1700 etwa 600.000 Menschen).

Durch die „relative“ Freiheit der Bewohner und Rechtssicherheit des Landes wurden Siedler aus allen deutschen Gebieten, zunächst aus dem norddeutschen Raum, dann aus Mittel- und Süddeutschland, aber auch aus Frankreich, Holland, sogar England, der Schweiz und überall, wo der bisherige Siedlungsraum für die wachsende Bevölkerung zu eng geworden war auf Ostpreußen aufmerksam. Es entstand somit ein neuer Stamm aus vielen Völkern, der vereinheitlicht wurde und durch die harte Auslese der schwierigen Lebensbedingungen sich formte. Bevor diese Besiedelung jedoch einsetzte war es das Stammesgebiet der Pruzzen.
Diese waren ein baltischer Volksstamm, die nach der Unterwerfung durch den Deutschen Orden assimiliert wurden.
Eine mir zugängliche Quelle zeigt für das königliche Bauerndorf Ackmenischken (später Steinacker) auf:

  • 1642/64 hat Emil Kattonaitis zwei Scheffel Zinsschulden für 1655, der Peter Kattonaitis schuldet 3 Scheffel Gerste, er ist „aussem Amt geloffen“
  • 1768 besitzen die Bauern Jurge Katins, Hans Katins, Cubbas Weber, Christoph Saußen und Fritzas Herrmann je 2 Hufen 1 Morgen und 52 Ruthen

Karteausschnitt Keis Interburg


Es zeigt also, dass sich der Familienname Katins sich im Laufe der Zeit „gewandelt“ hat. Kattonaitis ist litauischen Ursprungs und dieser wurde nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt oder beabsichtigt „eingedeutscht“. Sie wurden eher im Laufe der Zeit angepasst, je nachdem wie die Bevölkerung in den Dörfern zusammengesetzt war. Es wurden auch deutsche oder prußische Namen litauisiert und wiederum später wieder mit einzelnen litauischen Endungen "eingedeutscht".

Mein Ururgroßvater Friedrich Katins und Urgroßvater Friedrich Wilhelm Katins wurden im Dorf Groß Lasdehen (später Streusiedel) unweit von Ackmenischken geboren. Sie bewirtschafteten einen großen Hof in der unmittelbaren Nähe zu Birken (Groß Berschkallen). Um die Jahrhundertwende zog es Friedrich Wilhelm nach Danzig Praust (Westpreußen). In der neuen Heimat wurde mein Großvater Franz Theodor Katins als eines von neun Kindern geboren. Nach der Flucht 1945 wurde man in Schleswig-Holstein sesshaft…
Karte Ostpreussen