Familiennamen haben sich in einem langen Entwicklungsprozess seit dem 12./13. Jahrhundert herausgebildet. Vorher trugen die Menschen in der Regel nur einen Ruf- bzw. Taufnamen. Die Entwicklung der Städte, zunehmender Handel und schriftliche Verwaltung machten die Erfassung der Bürger in Bürgerbüchern, Steuerlisten u. ä. erforderlich. Dies war mit Problemen verbunden, da einzelne Rufnamen sehr beliebt und somit auch häufig vergeben wurden. So trugen z. B. im Mittelalter in bestimmten Regionen bis zu 50-60 % der männlichen Bevölkerung den Namen Johann(es) oder seine Kurzform Hans.

Eine weitere Unterscheidung der Menschen über den Rufnamen hinaus wurde also dringend erforderlich: ein zweiter Name. Bei der Entstehung dieser so genannten Beinamen spielten unterschiedliche Motive eine Rolle: der Name des Vaters, der Beruf, die Herkunft, die Lage des Hauses innerhalb der Siedlung oder eine äußerliche bzw. charakterliche Auffälligkeit.

Heute unterscheidet man zwischen Familiennamen aus Rufnamen, aus Berufsnamen, Herkunfts- und Wohnstättenbezeichnungen und aus Übernamen (Spitz- oder Spottnamen). Solche Beinamen, die ursprünglich nur einer Person gegeben wurden, konnten dann auch an die nächst folgenden Generationen weitergegeben werden und sich somit im Laufe der Zeit zu Familiennamen verfestigen. Dabei haben sich die Bei- bzw. Familiennamen über die Generationen hinweg teilweise sehr stark in ihrer Aussprache und Schreibung verändert, so dass eine Deutung bei vielen Familiennamen heute oft nicht einfach bzw. eindeutig ist.


Möglicher prußischer Übername für jemanden, der an einen Kater erinnert oder bei Ortsnamen Hinweis auf das Vorkommen von Wildkatzen:

  • „kata, catto“ = Katze
  • „kate“ = Kätzchen
  • „kateinis“ = der Katzenähnliche
  • „kataris“ = Katzenimitator zum Anlocken des Wildes


… vielleicht auch "kats", was Stiel/ Keule bedeutet. Keulen waren die traditionellen Waffen der Prußen, der Ureinwohner Ostpreußens.

… aber auch aus dem Litauischen gibt es Parallelen:

  • „katinas“ = Kater


Was der Grund zu dieser Benennung war, lässt sich heute nicht mehr eindeutig sagen.
In Ostpreußen schlich sich die Endung AS im Laufe der Zeit aus. Sie wird zunächst zu S und der Name folglich zu Katins, meist fällt aber auch noch das S ab. Deutsche Telefonbucheinträge weisen heute auch den Namen Katin auf.
Früher erhielt der Sohn noch die Endung AITIS oder ATIS, also Katinaitis, Katinatis oder auch Kattonaitis.
Als diese Namen in den Kirchenbüchern auftauchten, waren die preußisch-litauischen Bauern sicher Analphabeten, aufgeschrieben hat der Pfarrer, und dabei konnte leicht aus einem einfachen T ein TT werden, und aus I ein O, also Kattonait. Es gibt auch Rückbildungen von der AITIS Endung zur AS Endung, das ist bei Katins passiert.