Johannes Wohlert, geb. 19.04.85; zum Pfarrer geweiht 09.03.13; gest. 23.05.56.
Seit 1925 Kuratus mit dem Titel eines Pfarrers in Danzig-Praust. Johannes Wohlert war als Sohn eines Handschuhmachermeisters in Danzig geboren. Er besuchte dort das Städtische Gymnasium. Seine philosophischtheologischen Studien machte er am Kulmer Priesterseminar in Pelplin. Mit großem Eifer war Wohlert in der Seelsorge tätig, auch als er im ersten Weltkrieg an der Ostfront Militärpfarrer war. Besonders erfolgreich wirkte er als erster Pfarrer in der neu errichteten Kuratie in Danzig-Praust. Es gelang ihm hier, sowohl die junge Gemeinde zu einer Einheit zusammenzufassen, als auch die schöne, harmonisch in einen Park gestellte Kirche zu erbauen, die der Mutter Gottes von der immerwährenden Hilfe geweiht war. Dabei wurde er großzügig von zwei eingesessenen Baumeisterfamilien, Chill und Schulz unterstützt. Von denen die erste das Baugelände, einen alten Park schenkte, und der Baumeister Schulz das Gotteshaus errichtete. Auch verstand Wohlert es. die nötigen Pfarrvereine ins Leben zu rufen. Doch bereitete ihm ein altes Gehörleiden viel Kummer und Leid; es machte ihn allmählich zu einem starken Pessimisten und denervierte ihn sehr. Sein Krankheitszustand wurde noch gesteigert durch die Bedrängnis und die Schikanen, die er in der nationalsozialistischen Zeit erlitt. Man suchte ihn durch Haussuchungen zu zermürben und ging mit allen Mitteln - durch Provokationen und Überfalle auf Vereinsversammlungen - darauf aus, die Pfarrvereine, besonders die Jugendvereine zu zerschlagen. Die Hitlerjugend erreichte es sogar, dass er im Jahr 1938 in einem Gerichtsverfahren, angeblich wegen Verächtlichmachung der Hitlerjugend in einer Predigt zu 1000.- Gulden Geldstrafe verurteilt wurde.
Alles das zerrüttete seine Nerven und verführte ihn leider auch etwas zur Unmäßigkeit, so dass er sich gezwungen sah, sich 1941 emeritieren zu lassen. Doch konnte er 1943 auf Wunsch des Danziger Bischofs und Administrators des Bistums Kulm Dr. Splett die Seelsorge in der Pfarrei Damerau im Bistum Kulm übernehmen, wo er recht segensreich wirkte, bis er nach dem Kriege im Jahre 1947 in die Bundesrepublick Deutschland übersiedeln mußte. Nach mehreren Zwischenstationen fand der von viel Unruhe geplagte Priester schließlich in der Alexianer-Heilanstalt in Neuß liebevolle Aufnahme, wo sich auch der Danziger heirnatvertriebene Pfarrer und Dekan Hans Prill, der in Düsseldorf amtierte, seiner besonders annahm. - Er wurde in Monheim im Rheinland, wo seine Schwestern eine neue Heimat gefunden hatten, zur letzten Ruhe bestattet.